Sonderstempel zur Eröffnung des Stadions

Ohne Stadion kann man keine Olympischen Spiele durchführen. Mehrmals muss Berlin deshalb eine Bewerbung zurückstellen. Als der Plan schließlich steht, entscheidet sich das IOC auf seiner Session am 4. Juli 1912 während der Olympischen Spiele in Stockholm dafür, die nächsten Spiele 1916 an die deutsche Reichshauptstadt zu vergeben. Das Deutsche Stadion, so dessen Name, wird in 200 Arbeitstagen errichtet und am 8. Juni 1913 aus Anlass des 25-jährigen Regierungsjubiläums von Wilhelm II. in Anwesenheit des Kaiserpaares eröffnet. 35 000 Turner und Sportler huldigen bei der „Stadion-Weihe“ dem Monarchen. Auch IOC-Präsident Pierre de Coubertin ist bei dieser Parade anwesend und wird gnädig vom Monarchen empfangen.
Die Stadion-Eröffnung wird auch philatelistisch mit einem Handsonderstempel gewürdigt, der auf dieser Karte abgebildet ist. Im Stadion gibt es zwei Postämter, die mit diesem Stempel arbeiten. Das Pressepostamt befindet sich unter den Logen, das andere im Reiterhaus, wo sich auch der Wiegeraum für die Jockeys befindet. Auch nach der Eröffnung kommt der Stadionstempel zum Einsatz. Doch die Spiele 1916 in der deutschen Hauptstadt wird es nicht geben. Durch den Ersten Weltkrieg muss Berlin seine olympischen Träume begraben.