Erstmals ein Olympisches Dorf

Paris richtet 1924 zum zweiten Mal nach 1900 Olympische Spiele aus. Eine markante Neuheit hält Einzug. Zum ersten Mal können die Athleten gemeinsam in einem Olympischen Dorf wohnen. Die Barrackensiedlung bietet 2000 Unterkunftsplätze. Das ,,Village Olympique“, so die offizielle Bezeichnung, liegt unmittelbar am Stadion im Pariser Vorort Colombes und verfügt neben einigen Läden auch über ein Sonderpostamt.
Der Brief trägt nicht nur den Handsonderstempel ,,Colombes – Village Olympique“, sondern auch einen gleichlautenden Zeilenstempel. Die Seltenheit des Briefes ist aber vor allem der Einschreibezettel mit dem eingedruckten Zweizeilenstempel ,,Colombes Olympique“. Bisher sind erst sieben Briefe mit dem olympischen Einschreibezettel bekannt. Dazu kommt noch der anlassbezogene Daguin-Kastenstempel. Der Name geht auf seinen Erfinder zurück, den französischen Ingenieur Eugène Daguin. Außerdem wird auf dem Beleg der komplette französische Satz der vier Olympiamarken von 1924 befördert. Die Gastgeber halten es mit den Motiven dieser Ausgabe klassisch. Anschließend, ab 1928, wird sich die olympische Philatelie moderneren Sportdarstellungen zuwenden.