Grüße von goldenen Wasserballern

Olympisch in jeder Hinsicht ist diese Sonderpostkarte des Verlages Weenenk & Snel. aus Den Haag zu den Spielen 1928 in Amsterdam. Geschrieben wird sie von den deutschen Wasserballern, die durch einen 5:2-Sieg nach Verlängerung im Finale über den Favoriten Ungarn die Goldmedaille gewinnt. Außer den Spielern Max Amann, Karl Bähre, Emil Benecke, Johannes Blank, Otto Cordes, Fritz Gunst, Erich Rademacher und Joachim Rademacher grüßen der Trainer Dr. Moritz Nußbaum sowie die Reservespieler K. H. Protze, O. Kühne und H. Atmar. Die Karte schreibt der Magdeburger Erich ,,Ete“ Rademacher (1901 – 1979), Sportidol und Unikum zugleich. Er ist am 8. August in Amsterdam gleich zwei Mal gefordert. Knapp zwei Stunden vor dem Wasserball-Endspiel wird der beste deutsche Schwimmer Olympiazweiter über 200 Meter Brust. Dass er das Siegerteam als Weltmeistermannschaft bezeichnet, ist allerdings ein Vorgriff um 45 Jahre: WM-Turniere im Wasserball gibt es erst seit 1973.
Die niederländische Olympia-Sonderbriefmarke zu 10 Cent ist die korrekte Auslandsfrankatur. Dazu passt der Handsonderstempel in der Form eines Fünfecks mit einem Stern im Inneren. Dieser Stempel existiert mit den Kennbuchstaben N1, N2 und N3. Die ersten beiden werden im olympischen Postbüro im Stadion verwendet, der dritte im Postamt Amsterdam-Zuid bis zum Beginn der Spiele. Danach liegt der N3-Stempel im Stadion-Postamt als Reserve bereit. Die Inschrift im Fünfeck lautet ,,NEGENDE OLYMPIADE AMSTERDAM STADION MCMXXVIII“. Im Stern ist die Jahreszahl 1928 untergebracht, der Buchstabe ,,M“ zeigt den Monat an, ,,D“ den Tag und ,,U“ die Uhrzeit. Die Karte der Wasserballer wird am 10. August 1928, zwei Tage nach ihrem Olympiasieg, um 18 Uhr gestempelt.