Der große Wunsch von Sir Beaurepaire

Sir Frank Joseph Edmund Beaurepaire ist es, der die Idee hat, die Olympischen Sommerspiele 1956 nach Melbourne zu holen. Ein Einheimischer, der seine eigene olympische Geschichte besitzt. Anderthalb Jahrzehnte lang ist der Australier einer der weltbesten Schwimmer. Bei den Spielen 1908 in London gewinnt der Freistil-Spezialist als 17-Jähriger die Silbermedaille über 400 Meter und Bronze im 1500-Meter-Wettbewerb. Wiederum den dritten Platz auf dieser längsten Freistil-Distanz belegt Beaurepaire 1920 in Antwerpen und fügt als Schlussschwimmer die Silbermedaille mit der australischen Staffel über 4 x 200 Meter Freistil hinzu. Staffel-Silber gewinnt er auch 1924 in Paris und dazu seine dritte Bronzemedaille in einem olympischen Freistilrennen über 1500 Meter.
Seine Olympia-Bilanz hätte noch erfolgreicher ausfallen können, wäre er für die Wettkämpfe 1912 in Stockholm zugelassen worden. Der Schwimmlehrer und Rettungsschwimmer gilt damals als Profi und wird ausgeschlossen.
Auch außerhalb des Schwimmbeckens bleibt Beaurepaire auf der Erfolgsspur. Von 1940 bis 1942 ist er Bürgermeister in seiner Heimatstadt Melbourne und macht sich als Unternehmer einen Namen. Er gründet die Firma ,,The Olympic Tyre & Rubber Company“, ein Reifen- und Gummiunternehmen, bei dem standesgemäß der Hinweis ,,olympisch“ im Namen nicht fehlen darf, und benutzt entsprechende Briefumschläge mit dem Firmenlogo mit dem Abbild des berühmten antiken Diskuswerfers von Myron.
32 Jahre nach seinem letzten olympischen Medaillengewinn werden die Spiele in Melbourne ausgetragen. Frank Beaurepaire soll für die Zeit der Olympischen Spiele vom 22. November bis 8. Dezember 1956 ehrenhalber Bürgermeister von Melbourne sein. Doch es ist ihm nicht vergönnt, die Spiele zu erleben. Er verstirbt wenige Monate vorher am 29. Mai 1956 im Alter von 65 Jahren.