Die norwegische Eisprinzessin und Hollywood-Diva

Die norwegische Eiskunstläuferin Sonja Henie krönte 1936 in Garmisch-Partenkirchen mit dem dritten Olympiasieg in Folge nach den Triumphen 1928 in St. Moritz und 1932 in Lake Placid ihre Amateurlaufbahn. Für deren Einzigartigkeit stehen auch zehn Weltmeistertitel in Folge zwischen 1927 und 1936 und sechs Goldmedaillen bei Europameisterschaften. Aufmerksam auf die am 8. April 1912 in Kristiana (später Oslo) geborene Eisprinzessin wurde das Publikum aber bereits bei den ersten Olympischen Winterspielen 1924 in Chamonix. Obwohl die erst 11-Jährige den achten und letzten Platz belegte, eroberte sie mit ihrem unbeschwerten und anmutigen Auftritt die Herzen.
Die Spiele in Garmisch-Partenkirchen dienten als Sprungbrett für ihre nächste Karriere als Eisrevue- und Hollywood-Filmstar. In Los Angeles knüpfte sie mit ihrem geschäftstüchtigen Vater, einem großen Förderer ihrer Eislauf-Karriere, Kontakte zur Filmindustrie. Die Norwegerin entschied sich für die Offerte der 20th Century Fox. Schon ihr erster Spielfilm ,,Once in a Million“ war ein großer Erfolg, versüßt mit einer Gage von 125 000 US-Dollar. Henies bekanntester Film wurde 1941 Sun Valley Serenade, in dem sie neben Glenn Miller und seinem Orchester spielte. Bis 1948 drehte sie zwölf Filme, neun davon mit 20th Century Fox. Stets trat die Diva in der Hauptrolle auf, bot dabei Eislaufen in Vollendung, garniert mit Liebesgeschichten.
Die deutsche Niederlassung der 20th Century Fox, ansässig in Berlin in der Friedrichstraße 225, machte sich Henies Berühmtheit zu Nutze. Sie warb mit einem Firmen-Freistempel für die Schauspielerin. In diesem Falle handelt es sich um einen Inlandsbrief, der mit 12 Pfennig für die erste Gewichtsstufe freigemacht wurde.
Sonja Henie gilt auch als Erfinderin der Eisrevue. Mit ihren Shows unter dem Namen Hollywood Ice Revue begeisterte sie ein Millionenpublikum. Die Filme und Revuen brachten ihr 47 Millionen Dollar ein. Ende der 50er Jahre trat zurück. Sie verlegte ihren Wohnsitz wieder nach Norwegen. Ihr Leben endete bereits mit 57 Jahren. Sonja Henie verstarb am 12. Oktober 1969 während eines Flugs in ihrem Privatjet von Paris in ihre Heimatstadt Oslo.